Wie finde ich Ladestationen und womit bezahle ich?

 

Verzeichnis von Ladestationen:

Eine ausgezeichnete Quelle für das Finden von öffentlich zugänglichen Ladestationen gibt es unter:

https://www.goingelectric.de/stromtankstellen

Das ist eine community based Datenbank wo auch Sie mithelfen können die Daten aktuell zu halten und Störungen zu melden, Mitarbeit ausdrücklich erwünscht. Es ist das derzeit beste verfügbare öffentliche Ladestellenverzeichnis.

Wenn Sie Überland fahren und weiterkommen möchten sind normalerweise nur CCS Schnellladestationen interessant, daher sinnvollerweise den Filter setzen (Optionen --> Anschlüsse --> "Combo Typ2 (CCS) EU")

Für Tesla Fahrer sind natürlich auch die Supercharger interessant, Teslas haben aber sowieso im Fahrzeug hervorragende Echtzeitinformationen über verfügbare Supercharger.

 

Für Mobiltelefon gibt es z.B. folgende Apps die sich gut bewährt haben:

Android: "Next Plug", "Wattfinder" (beide kostenfrei)

I-phone: chargEV (kostenfrei)

(Bitte Achten sie auf mögliche Applikationen mit ähnlichem Namen die von Trittbrettfahrern aus betrügerischen Intentionen online gestellt werden und kostenpflichtig sind!)

 

Wie bezahle ich für den Strom:

Wenn Sie Glück haben ist es eine Gratis Ladesäule (z.B. während der Geschäftszeiten bei Lidl Filialen oder anderen E-Mobilitätsfreundlichen Firmen oder Organisationen), ansonsten benötigen Sie eine Ladekarte eines Betreibers die Sie vorher organisieren müssen.

Ladekarten sind leider nach wie vor eine Geheimwissenschaft und erfordern etwas Insiderwissen, hier wird es in den nächsten Jahren deutliche Veränderungen und Vereinfachungen geben. Aktuell ist es so, dass es eine völlig unübersichtliche und sich stetig verändernte Unzahl an Anbietern gibt, und man sich als Anfänger schwer tut sich in diesem Chaos zurechtzufinden.... wenn sie ein "normaler" Fahrer sind (also ein typisches Alltagsfahrprofil haben) ist es in Wirklichkeit aber sehr einfach....

Für Österreich empfielt sich eine Mitgliedschaft beim EMC (Elektro Mobilitäts Club Österreich, www.emcaustria.at), sie bekommen dort um ein paar Euro eine Jahresmitgliedschaft, und können neben den sonstigen Clubvorteilen die Ladekarte zu einer in Österreich ausgezeichnet verwendbaren Universalladekarte freischalten lassen. Damit bekommen Sie österreichweit vernünftige Tarife bei fast allen Ladestationen.

Achtung: Das technisch ausgezeichnete, aber leider kürzlich unverschämt teuer geworden europaweite IONITY Schnellladenetz kann zwar verwendet werden, ist aber auch mit der EMC Karte derzeit leider sehr teuer.

Wenn Sie viel im Ausland unterwegs sind, empfiehlt es sich sich sich im ausgezeichneten deutschsprachigen E-Mobilitätsforum auf www.goingelectric.de/forum einzulesen, da es eine große Fülle von Anbietern gibt, die je nach Fahrprofil unterschiedliche Angebote haben:

Typische Karten wären hier: Maingau Energie, EnBW, Shell Recharge, Plugsurfing

 

Achtung: Ein direktes Bezahlen ohne Ladekarte ist generell derzeit meistens nicht möglich. Bei manchen Anbietern gibt es die Möglichkeit Ladesäulen über Mobiltelefon Apps mittels Kreditkarte kurzfristig freizuschalten. Sinnvoll ist aber sich vorher drum zu kümmern, da sowas unterwegs sehr unangenehm werden kann und vor allem Zeit und Nerven frißt irgendwo in der Nacht im Regen bei einer Ladesäule zu stehen und keine Ladekarte dafür zu haben.

 

Praxistipps für Anfänger:

Bei Überlandfahrten ist die Auswahl der Ladestationen das wesentlichste Kriterium für's rasche Weiterkommen. Wenn Sie z.B. auf der Strecke Wien/München die Ladeinfrastruktur kennen, ist der Fahrzeitunterschied mit einem modernen E-Fahrzeug zu einem Verbrenner in der Praxis wenig relevant. Wenn Sie eine Ladestion mit mehreren Ladepunkten anfahren, die direkt auf einer Autobahnraststätte liegt (z.B. Ionity Steinhäusl, St. Valentin, Mondsee, Bernau, Holzkirchen) ist der Zeitverlust praktisch bedeutungslos, und sie haben selbst beim extrem seltenen Fall dass alle Säulen belegt sind nur wenige Minuten Wartezeit.

Wenn Sie hingegen die Strecke zum ersten Mal fahren, unerfahren sind, Ladestationen wählen die 5 oder 10 Minuten abseits der Autobahn sind und jede Ladestation erst extra suchen müssen, und dann vielleicht noch die dort einzige Ladesäule defekt oder besetzt ist, werden Sie empfindliche Zeitverluste erleiden und rasch frustriert sein. (Das ist der typsiche Effekt den irgendwelche Journalisten erleben, die ohne jede Ahnung sich ein E-Auto ausborgen, und dann allen erklären wie schlecht das funktioniert weil sie zu blöd waren sich damit vorher auseinanderzusetzen)

Wenn Sie also "Elektro Anfänger" sind, ist eine Vorbereitung und Planung der Fahrt wirklich sinnvoll und spart sehr viel Zeit und Frust. Wenn Sie die Ladeinfrastruktur noch nicht kennen bzw. Ladestationen wählen wo es nur eine Säule gibt, oder Sie nicht sicher sind, ob diese Station mit Ihren Ladekarten verwendbar ist, müssen Sie immer einen Plan B haben, also wenigstens eine sicher erreichbare Typ2 Säule wo sie im Notfall soweit laden können um wieder den nächsten Schnelllader zu erreichen.

Diese Probleme werden allerdings mit den neueren Fahrzeugen mit entsprechenden Reichweiten mehr und mehr bedeutungslos. Mit Reichweiten 200 oder 300km aufwärts werden Sie entlang der Autobahnen ausreichend Ladestationen finden. In vielen Fahrzeugen sind in den Navis inzwischen Ladesäulenverzeichnisse integriert, die Datenqualität ist dort aber meist noch sehr schlecht.

 

Anfänger Faustregel für Überlandfahrten: Halten Sie sich immer an CCS Säulen, alles andere sind Notladestellen falls was schief geht, zum rasch Weiterkommen brauchen Sie CCS. (ausgenommen natürlich Tesla oder altes Auto mit nicht mehr zeitgemäßem CHAdeMO Anschluss)

 

Ausbau von CCD Ladestationen:

Derzeit werden europaweit in großer Zahl moderne Schnellladestationen gebaut, und somit die Voraussetzungen für die breite Anwendbarkeit von E-Mobilität geschaffen. Die Anzahl der CCS Stationen ist in den meisten Ländern schon sehr brauchbar und in allen Ländern Europas stark zunehmend. Wie an den auseinanderlaufenden Kurven zu sehen ist, steigt die Anzahl der Ladestandorte mit mehr als einem Ladepunkt deutlich an, das ist die wichtigste Voraussetzung für einen vernünftigen und praxistauglichen Alltagsbetrieb.

 

 

Hier ein paar Beispiele von neueren Ladeparks:

 

A2 Raststätte Guntramsdorf (Asfinag)

 

 A1 Raststätte St. Valentin (Ionity)

 

 Ladepark Aral, Deutschland

 

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